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Geschichten

Raureif auf der Zunge

27 Oktober 2014 · separee

Es war nur dieser kleine Moment, in dem sich per Zufall zwei Fingerspitzen berühren und es macht Klick. Es klingt etwas an in dir, dass du nicht kanntest. Es ist verrückt, aber in dieser Zehntelsekunde öffnet sich eine Pforte in eine andere Dimension. Ein Zeitsprung, verstehst du? von Ludwig Schumann

Fifty Plays in Cologne (Auszug)

12 September 2014 · separee

Stefan wunderte sich über sich selbst. Beinahe kam es ihm selbst vor, als wäre er dazu geboren, Befehle zu geben. Möglicherweise lag es daran, dass er sich gegenüber Tatjana zu nichts mehr verpflichtet fühlte, schließlich hatte sie ihn aus ihrem Leben verbannt. Vielleicht war es aber auch die Augenbinde, die es ihm leichter machte, zu sagen, was er wirklich wollte. Wundersamerweise schien sie auch Tatjana zu gefallen. von Lena Leevje

Adonis mit dem Eimer

13 August 2014 · separee

Schon mal darüber nachgedacht, sich statt einer freundlichen älteren Gastarbeiterin, die einen mit ihrer fürsorglichen Art an die eigene putzwütige Mutter erinnert und einem damit ein schlechtes Gewissen macht, sich einen Herrn vom Nacktputzdienst für die Hausarbeit kommen zu lassen? Und wenn der dann da ist, was tut man in seiner Gegenwart? Ihn anstarren? Und kann so ein Typ überhaupt anständig putzen, oder sitzt man nur da und denkt daran, was man hinterher alles noch nachputzen muss? von HB

Going to Ho

08 Mai 2014 · separee

Zwischen Europa und Ho lag nicht nur die halbe Welt, sondern auch vier Stunden Schlaf in einer verkrampften Sitzhaltung, drei durchschnittliche Flugzeugessen mit französischem Rotwein, zwei peinliche Hollywood-Komödien und ein bemerkenswerter Fick mit einem kanadischen Geschäftsmann, der aus zweierlei Gründen erinnerungswürdig war. von HB

Die Rosenfrau

07 Mai 2014 · separee

Aber vielleicht sollte ich auf die Rose verzichten und stattdessen einen Pinsel kaufen? Wie wird es sein, denke ich, wenn ich ihr mit der seidenen Weiche eines fuchshaarenen Pinsels die Haut ihrer Schenkel entlangfahre, wenn ich ihr mit der Brutalität sanfter Gewalt über die Scham streiche, wenn ich den Duft ihrer Rose auf der Spitze des Pinsels als Gruß ihren Lippen darbringe? von Ludwig Schumann